Geschichten am Rande |
…aus der Vereinschronik - Ratzeputzmannschaft: Die Legende lebt - man ging zwar nicht oft zu einem Turnier, aber wenn man ging dann richtig volle Pulle. So wollte man einmal ein ganzes Gasthaus kaufen; und gerade weil man immer spät am Abend nach Hause kam, schrieb einmal jeder der 4 Schützen seiner Frau eine Karte vom Ort des Turniers (Mühlbach), als kleine Wiedergutmachung. Erfolgreich war man eher bei anderen Sachen, ihr Motto lautete: Pokale muss man nicht unbedingt gewinnen - die kann man auch im schlimmsten Fall kaufen - In Pedraces fand man den Eisplatz nicht. Als man am Straßenrand einen Mann bemerkte, wollte man den prompt fragen, wo er denn sei. Aber diejenige Person war der 4. Mann der Mannschaft, der später nachkommen musste und ebenfalls den Platz suchte. - eines Nachts wurde die Sperrstunde in der Eishütte wieder mal überzogen, und schon etwas später kam auch prompt die Polizei, nach dem Rechten zu sehen. Als man vor die Hütte fahren wollte, blieb man mit dem Wagen am Hügel hängen, und die Eisschützen mussten Hilfe beim Schieben leisten wobei so mancher sich das Lachen verkneifen musste. Am nächsten Tag musste der Präsident wieder mal beim Bürgermeister vorsprechen wegen der letzten Nacht - nicht zum ersten Mal. - Auch die Lampenschirme in der Eishütte blieben nicht verschont vom Trubel und mussten dann und wann auch mal als Schaukel herhalten, wie Tarzan im Film. - in Pfalzen musste man direkt mit einem Lieferwagen hinfahren, um die Jochele Trophäe nach Luttach zu liefern; man gewann nicht nur das Turnier, der Wirt verlieh den Luttachern auch die Goldmedaille als beste Feirerkameraden. Ein weiblicher Fan aus Pfalzen war total begeistert und ließ sich zum Spaß sogar den Brustumfang messen, der mit 114 cm nicht gerade klein ausfiel. - Beim Turnier in Vahrn war man fast gezwungen, Stock und Stiel zu hinterlassen, hatte man bei der Tombola doch einen Fresskorb nach den anderen gewonnen. - Das größte Missverständnis des Vereins fand in Schenna statt. Fuhr man doch als Aufstiegskanditat Nr. 1 hin, so musste man zum Schluss gar absteigen und selbst das Auto musste man noch aufbrechen - also Pech auf der ganzen Linie. - Einmal musste ein Jungschütze gar das Zimmer samt Bett und Polster fluchtartig verlassen, zu stark waren die Laute, die ein sogenannter " Nachtholzarbeiter" von sich gab. - Der Abtransport von Eishütte 1 war geprägt durch viele Hindernisse: so brachen sämtliche Ketten und zuguterletzt ging auch noch fast der Balkon vom "Sogile Gustl" in Brüche. Nach langem Widerstand kam man dann doch am Ziel beim "Maulechn Wastl" an. Die Eishütte 2 wurde sogar mitten durchgesägt, um sie auf einen Tieflader zu verladen. 3 ganze Tage und etliche Millionen ließ sich dies der Hundestaffelverein in Gais kosten. Fast hätte man eine Person vergessen, die sich noch in der Hütte befand und erst nachdem Strom und Wasser aus waren, zum Umzug in die neue Sportzone bereit war. - Es kam schon mal vor das man als Verein mit 3 Teams in der höchsten Liga, der Serie A vertreten gewesen wäre; jedoch die Statuten der Technischen Komission in Bozen dies verhinderten. (Jo, Jo dei Lantla well ins net ...) - Beim Turnier in Mühlwald war jemand aus unserem Verein Schiedsrichter. Als ihn jemand fragte, er solle endlich das Turnier anpfeifen, sagte der: " Jo sagra, mei Wischpile get jo nimma". Stellte sich sofort bei allen die Frage, welches "sein Wischpile" er nun meine. - Verschlafen wurde auch regelmäßig: die einen waren noch gar nicht zu hause, andere mussten erst samt Frau oder Freundin geweckt werden, wieder andere kamen eine Stunde zu früh in die Hütte wegen der Zeitumstellung und es kam sogar einmal vor, dass man einen Tag zu früh zu einem Turnier fuhr, und trotzdem erst so gegen spät am Abend nach Hause kam, um am nächsten Tag erneut hinzufahren. Es kam sogar vor, dass der Chaffeur seine Schütze nach der Preisverteilung bei der Nachhausefahrt missverständlicherweise vergessen hatte. - Sogar den Titel eines "Gesamttiroler Meisters" konnten sich Einige wenige im Verein sein eigen nennen. Dabei stand der Titel zuerst doch sehr in Frage, nachdem sich zur Abfahrt nur eine Person eingefunden hatte, der restliche Teil dann aber nach und nach eintrudelte. Beim Turnier ließen sie dann nichts mehr anbrennen - 15 Spiele, 15 Siege - der Titel war gesichert. - 1997 gab es zum ersten Mal im Eisstocksport Dopingkontrollen bei einer Meisterschaft; jeweils 2 Athelten unsers Vereins mussten antreten zum Urin-Test. Bei unseren Schützen gab es keine Probleme, während andere stundenlang im Zimmer saßen und sich einen Liter Mineralwasser nach dem anderen hinunterspülten, um endlich die paar gewünschten Tropfen Urin zusammenzubringen. - in Österreich gab es mal ein Turnier, wo man als Sieger ca. 1,5 Mio. Lire gewonnen hätte. Als regierender Italienmeister fuhr man voll ambitioniert hin; sämtliche Spitzenmannschaften aus Deutschland und Österreich waren am Start; es setzte eine Klatsche nach der anderen, und schließlich belegte man den noch schmeichelhaften vorletzten Platz. Bei der Siegerehrung dann die nächste doch sehr erfreuliche Nachricht: der Sponsor des Turniers war eine Bierbrauerei, somit Gratisbier für alle bis zum Abwinken! Und dies nahm man dann auch wörtlich und schüttete ein Liter nach dem anderen hinab. Einer hatte wohl einen etwas kleinen Magen, ging kurz nach draußen, ließ seinen Bedürfnissen unten als auch oben freien Lauf und trank weiter als wär nichts gewesen. - Während man aus Österreich aber auch sonst von Turnieren normalerweise gemeinsam nach Hause fährt, kam es beim Turnier in Gais schon vor, dass von den 4 Athleten einer so gar keine Lust aufs Feiern hatte und beschloss, zu Fuß nach Luttach zu marschieren - als aktiver Musikant dürfte dies kein Problem sein - . Kurz vor dem Ziel in Luttach, als ihn seine Kollegen einholten, entschloss er sich dann doch, das letzte Stück mitzufaren , gemäß dem Motto :" Einer für alle - alle für Einen". - bei der Weltmeisterschaft in Graz war man am Sonntag, als das große Finale stieg und zwei unserer Athleten des Vereins in der Auswahl mitspielten, dermaßen müde vom Vortag, dass beinahe nach einem kurzen Nickerchen auf einer Bank im Stadion fast das Finale verschlafen wurde - übrigens wurde das Finale leider verloren - hätte man doch weiterschlafen sollen. - 1997 gab es eine Vereinsmeisterschaft im Zielbewerb, die in die Geschichte eingegangen ist: von 200 möglichen Punkten hatte der Sieger 190 Punkte, mit 171 Punkten wurde man mit Ach und Krach gerademal Dritter. Wäre diese Meisterschaft offiziell gewesen, so würden diese 190 Punkte als absoluter Weltrekord in die Geschichtsbücher eingehen. - Auch die Eisstockjugend war nicht gerade zimperlich in den letzen Jahren: Während man mit den sportlichen Erfolgen bewies, dass man zu den besten im Land gehört, war man auch im Feiern und "Randalieren" die Besten. So beschloss man eines Tages, mit den Motorrädern zu acht auf den Gardasee zu fahren. Früh morgens um 8 wollte man schon starten. Um 11 Uhr war man dann in St. Georgen, und schließlich musste man dann die Route ändern und am Kalterersee umkehren, wollte man doch am Abend wieder nach Hause sein. Bei der EM in Füssen war dann der Höhepunkt erreicht und die 3 mitgereisten Betreuer des Vereines mussten dann und wann auch einschreiten, jedenfalls wollte in den darauffolgenden Jahren keine Betreuer mehr zu den Europameisterschaften mitfahren. - Als "Lebensretter" entpuppte sich ein Athlet unseres Vereines während ein Urlauber aus dem Vinschgau kopfüber in die Ahr stürzte, als er den Puck holen wollte, welchen sein Sohn hineinschoss. Die Eisschützen waren vor der Polizei und Rettung vor Ort als Freund und Helfer. - In den Nachbardörfern verbreitete der Verein Angst und Schrecken, wenn es hieß, die "Luchticha kemm". So wurde mit der Zeit das traditionelle Knödelschießen mit den Nachbarvereinen wegen der einseitigen Spiele abgeschafft; als in St. Martin ein Lattlschießen organisiert wurde, waren alle vorderen Plätze praktisch schon reserviert, von den Schiern bis hin zum Fahrrad wurde alles gewonnen. Man zweifelte zuerst an der Qualität de Fahrrads, aber als es die Jungfernfahrt von St. Martin nach Luttach spät in der Nacht bestand, wurde sogleich in der Eishütte weitergefeiert. - Auch fürs Touristenwohl trug der Verein das Seine bei. Man organisierte Gästeturniere und so manchen Eisschützen sah man spät in der Nacht oder früh am Morgen vom Hotel, wo vorher die Preisverteilung stattgefunden hat, nach Hause gehen. - Mit der Erfindung einer vollautomatischen "Keschtnmaschine" gelang ein Meilenstein in der Geschichte des Vereins. Das Werk wurde von vielen bestaunt, leider versäumte man es, das Patent auf diese Wundermaschine anzulegen. - ein Eistockturnier hat auch seine Vorteile und nützlichen Seiten , trotz der Kälte den ganzen Tag über: So geschehen in Bruneck, als ein Schütze während der Italienmeisterschaft in der Pause schnell in die Stadt fuhr, um dort seinen Wocheneinkauf zu erledigen - warum nicht ? - beim Umzug in die neue Sportzone konnten einige es nicht erwarten, bis endlich der Platz fertig war und so kam es schon vor, dass ein Schütze im Eifer des Gefechts nachts ohne Licht den Platz probieren wollte. Obwohl der Platz nur gewalzt aber noch nicht asphaltiert war, traf er laut seinen Aussagen voll, allerdings gab es keine Zeugen. - Auch so eine Geschichte war ein Trainingsdienstag. Die Arbeiten am Platz waren fast abgeschlossen, nur noch die letzte Schicht fehlte. Es war schon ziemlich dunkel, die Arbeiter hatten unbemerkt eine Flüssigasphaltschicht aufgetragen, die eifrigen Schützen konnten das nicht wissen, der Platzwart hatte Ruhetag und schon nahm das Unheil seinen Lauf. Einige wunderten sich, dass trotz Wechsels der Platte es immer gleich schnell ging, sie gaben aber den ersten Training die Schuld. Zum Plattenwechsel mussten sie natürlich auch das Vereinslokal aufsuchen, dabei wurde der Fußboden immer schwärzer bis einem ein Licht aufging und auch näher seine Platte begutachtete. Nun des Rätsels Lösung: alle Platten waren mit einer schwarzen Asphaltschicht überzogen, aber auch der Fußboden des Vereinslokals hatte seine schwarzen Flecken abbekommen. - Auch bei der Vereinslokaleinweihung ging es fast bis früh am Morgen. Wäre die Entscheidung beim Strippoker nicht schon um etwa 5 Uhr früh gefallen und hätten die 2 Damen nicht vorzeitig das Lokal frustriert verlassen, säße man vielleicht noch in gemütlicher Runde. - Zum Schluss noch eine kleine Episode zum Nachdenken und Raten. Sollte jemand zu einem Turnier antreten und er ist ziemlich vergesslich, war es vielleicht angebracht, mit den Eisstockschuhen ins Bett zu gehen (was auch schon vorgekommen ist), dann braucht er nicht auf halber Strecke umzudrehen, um sie zu holen. So geschehen bei einem Turnier in Bruneck.
Sport und Spaß gehören in unserem Verein untrennbar zusammen und deshalb hoffen wir, dass auch in den nächsten Jahren der Stocksport in Luttach erfolgreich und kameradschaftlich, im Winter so wie im Sommer, betrieben wird.
STOCK HEIL !
|